Meine Geschichte

Vom Leben auf der Straße zu einem neuen Anfang

Mein Name ist Marek Olbrys. Ich bin 57 Jahre alt. Ich komme aus Polen und lebe seit 14 Jahren in Deutschland. Ich war mehrere Jahre obdachlos – von 2002 bis 2010 – und lebte auf den Straßen von Warschau.

Im Jahr 2010 ist der zweite Ehemann meiner Mutter, ein Deutscher, gestorben. Nach seinem Tod blieb meine Mutter ganz allein in einem fremden Land. Sie bat mich, zu ihr zu kommen – und das tat ich. Ich kümmerte mich um sie bis zum Jahr 2017.

Meine Mutter ist am 4. April 2017 um 4 Uhr morgens gestorben. Das war ein großer Schock für mich. Es dauerte eine Weile, bis ich wirklich begriff, dass sie fort war und ich sie nie wiedersehen würde.

In diesem Moment wurde mir klar, dass ich wieder obdachlos war – ich wusste nur noch nicht, ob es diesmal auf den Straßen von Berlin oder Warschau sein würde. Doch es geschah etwas völlig Unerwartetes – wie ein Wunder, als ob Gott über mich wachte.

Warum? Weil ich zuvor eine Frau kannte, die in meiner Nähe wohnte, in einer anderen Straße. Ich wusste, dass sie verheiratet war, aber ich wusste nicht, dass sie zwei Jahre zuvor ihren Mann verloren hatte. Das Schicksal brachte uns wieder zusammen, und wir kamen uns näher.

Ich hatte drei Monate Zeit, um aus der Wohnung meiner Mutter auszuziehen, und genau in dieser Zeit nahm ich wieder Kontakt zu der Nachbarin auf der anderen Straßenseite auf. Nur wenige Tage später bot mir Claudia an, bei ihr zu wohnen. Ich räumte die Wohnung meiner Mutter auf und gab sie an die Stadtverwaltung zurück.

Seitdem lebe ich mit Claudia – jetzt schon seit acht Jahren. Dank ihr bin ich glücklich und nicht mehr einsam – und sie ebenfalls, nach dem Tod ihres Mannes. Wenn es sie nicht gäbe, weiß ich nicht, wie mein Leben verlaufen wäre. Vielleicht wäre ich gar nicht mehr am Leben oder sehr krank.

Ich hatte auch ein Problem mit Alkohol – ich trank seit meinem 16. Lebensjahr. Heute bin ich seit über drei Jahren nüchtern. Der Alkohol war die Hauptursache für meine Probleme und den Verlust meiner Familie und meines Zuhauses.

Ich bin Claudia dankbar, dass sie mich nicht hinausgeworfen hat, obwohl sie jedes Recht dazu hatte – denn ich hatte mein Versprechen, nicht zu trinken, mehrmals gebrochen. Heute, in Nüchternheit, fühle ich inneren Frieden und Ruhe. Ich muss mir keine Sorgen mehr machen, was ich am Abend zuvor wieder angestellt habe – wegen des Alkohols.

Ich muss sagen, dass ich, obwohl so viele Jahre seit meiner Obdachlosigkeit vergangen sind, mich in meiner Seele immer noch als obdachlose Person fühle und mich mit Obdachlosen identifiziere. Tatsächlich ist es so: Wenn man einmal sein eigenes Zuhause verliert, wird man für immer jemand, der in seinem Herzen obdachlos bleibt.

Natürlich kann man arbeiten, eine Wohnung mieten oder mit einem Partner zusammenleben. Aber was immer es auch ist – es ist trotzdem nicht unser eigenes Zuhause, sondern, wie man so sagt, „man wohnt irgendwo zur Untermiete“. Und es besteht immer das Risiko, dass man das Dach über dem Kopf wieder verliert.

Ich kenne die Obdachlosigkeit sehr gut, denn durch all die Jahre auf der Straße habe ich vieles gelernt – manchmal Schweres, manchmal sehr Nützliches. Nur eines beunruhigt mich: In meinem Alter ist das Leben auf der Straße viel schwieriger als für jüngere Menschen.

Ich weiß auch, wie sehr mir damals Freunde gefehlt haben – von echten Freundschaften gar nicht zu sprechen. Ich sah jeden Tag Hunderte von Obdachlosen, und mit einigen von ihnen trank ich Alkohol. Einen Kumpel zum Biertrinken findet man schneller als jemanden, der einem in schwierigen Zeiten hilft.

Deshalb habe ich beschlossen, den Obdachlosen-Club zu gründen – einen virtuellen Club. Vielleicht gelingt es in Zukunft, ihn offiziell zu registrieren und Geld zu sammeln, um einen Raum zu kaufen, in dem sich obdachlose Clubmitglieder treffen und gegenseitig unterstützen können.

Im Moment ist es nur ein Projekt, für das ich Menschen suche, die bereit sind, sich zu engagieren und beim Aufbau dieses Clubs mitzuhelfen. Ich habe diesen Namen nicht aus Spaß gewählt, sondern damit man sofort erkennt, worum es an diesem Ort und bei den Menschen geht.

Ich habe zwei Profile auf Facebook – auf dem einen verkünde ich das Evangelium, auf dem anderen spreche ich über mein Leben. Ich habe das bewusst getrennt, um beides klarer und verständlicher zu machen. Ich erwähne das, damit man versteht, warum ich zwei Profile habe.

Danke, dass ihr meine Geschichte gelesen habt.
Vielleicht hat jemand von euch Ähnliches erlebt?
Passt gut auf euch auf und verliert niemals die Hoffnung – das Leben kann uns manchmal auf die schönste Weise überraschen.

– Marek Olbrys

Unser Ziel:
Der Obdachlos Club versteht sich als soziales Projekt, das Menschen in Not helfen möchte, schnell und unkompliziert Unterstützung zu finden. Unser Team sammelt und veröffentlicht Informationen über Hilfseinrichtungen, soziale Angebote und Projekte, die obdachlosen oder bedürftigen Menschen helfen. Alle Einträge in unserem Verzeichnis stammen ausschließlich aus öffentlich zugänglichen Quellen oder aus freiwilligen Hinweisen der Community.

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• Freiwillige Hinweise von Mitgliedern der Community, die auf bestehende Angebote aufmerksam machen.

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Obdachlos Club – Gemeinsam Wege finden.
Ein Projekt zur Unterstützung von Menschen ohne festen Wohnsitz und in sozialer Not.

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6. Fragen? Sprechen Sie uns an

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Datum des Inkrafttretens: August 22, 2025
Letzte Aktualisierung: August 22, 2025

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